20160626

Das Origami-Kleid

Die Zeichnung zeigt einen Entwurf aus einer meiner ersten Semesterarbeiten. 
Es ist ein sehr schweres und sehr großes Kleid, das vorne und hinten ein Origamigesicht präsentiert.
Ich erinnere mich an die vielen Meter Stoff und die schier unmögliche Aufgabe den fließenden Stoff in papierähnlichen Zustand zu bringen, damit man es wie es sich für ein Origami gehört, falten kann. Das war das erste Mal dass ich mir dachte: was hast du dir da nur eingebrockt! 
Diesen Gedanke habe ich dann leider Semester um Semester immer wieder gehabt...
Es hat mich Schweiß, Blut und Tränen gekostet und das alles nur für einen Augenblick. - Für einen perfekten Augenblick und dieser macht einen jedes Mal unerwartet enorm sentimental.
Wer von Euch die Dokumentionen der großen Couture Modehäuser kennt, die das entstehen einer Kollektion zeigen (oft auf ARTE zu sehen) so wisst Ihr, dass es immer in einem tränenreichen Showdown mit viel Tränen und noch mehr Alkohol endet und genau das ist es was ich mit "enorm sentimental" meine! Man kann in dem Moment indem das Gedankenkonstrukt lebendig wird und diesen einen Gang entlang läuft, einfach nicht anders als in Tränen zusammenbrechen. Es ist eine Gefühlschaos aus viel Stolz, Hass und Erschöpfung. 
Stolz, dass man schier Unmögliches möglich gemacht hat. Hass darauf, dass es so viel Kraft, Geld, Kopfzerbrechen gekostet hat und Erschöpfung, weil man wie immer im Leben zu wenig Zeit hatte.




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